Molly Hatched – Southern Rock – 2014 – So sah es aus . Hell aint a bad place to be

Diagnose & OP

Die Diagnose „Dickdarmkrebs“ oder auch Kolonkarzionom bekam ich im Dezember 2012. Ich hatte zuvor nichts bemerkt.

Im Dezember 2012 sagte mir mein Hausarzt bei einer Routineuntersuchung: Wir haben einen Eisenräuber.
Da dachte ich, dem Piraten werde ich es zeigen. Dann kam das CT mit der klaren Diagnose: Dickdarmkarzinom.
Das ist die schlimme Nachricht. DieGute: es gibt wahrscheinlich keine Methastasen. Innerhalb der nächsten Tage habe ich dann das Internet durchforstet. So richtig bewusst, was da auf mich zukommt, war mir das da noch nicht. Das war wie eine Lähmung, gepaart mit Angst und Hoffnung, Das ging immer hin und her.

Ich bekam dann zügig einen OP Termin im Krankenhaus. Dienstags rein, Freitags raus. Ich habe mich gefreut, daß die OP so gut verlief.
Der Bauch war zugenäht und der Darm funktionierte sogar so einigermassen. Bis Sonntag abend.
Da bekam ich Schmerzen, die ich so noch nicht kannte. Der Rettungswagen wurde gerufen, und es ging ab in die Klinik.

In der Nacht wurde dann der Bauch wieder aufgemacht und die Ärzte stellten fest, daß eine Klammer aufgegangen war, der Darminhalt war dabei, sich im Bauch zu verteilen. So wurde, was da nicht hingehörte abgesaugt. Ich wurde in eine Langzeitnarkose gelegt und schlief dann fast 10 Tage in der Intensivstation. Der Bauch wurde gespült und alle hofften, daß ich das überlebe.

Für mich war diese Zeit nicht so schlimm. Die Ärzte haben mich mit einem Narkosemittel, das mit LSD verwandt ist, versorgt.
In meinen Träumen war ich in der Hölle, wo es richtig abging. Schwestern mit Strapsen brachten mir tolle Getränke, ich fuhr mit einem Riesenrad spazieren und mein Bett flog mit Raketenantrieb durchs Weltall. Rote und gelbe Funken, futuristische Motorräder und Rockbands sorgten für Unterhaltung. Ich dachte an Bon Scott von ACDC, der in einem Song mal: Hell aint a bad place to be sang.
Später erfuhr ich, daß es zu solchen Bildern während dem künstlichen Koma kommen kann. Als jemand, der da von aussen draufblickt, erscheint der Patient ruhig und friedlich. Das ist aber nicht so, versprochen. Irgendwann wachte ich dann auf, freute mich wahnsinnig, daß ich Besuch von meiner Frau hatte, und kam aus dem Erzählen meiner fantastischen Reise gar nicht mehr weg.
In meinen Träumen war ich mal am Meer, mal in Österreich in den Bergen. Immer Sex and Drugs and Rockn Roll.
Meine Frau hat meine Phantastereien alle aufgeschrieben. Das war später ein tolles Geschenk.

In der Klink 2012