An die Darmspiegelung denken!

Darmkrebsmonat März: Koloskopie auch in Corona-Zeiten nicht aufschieben – Früherkennung rettet Leben 

Darmkrebs gehört zu den drei häufigsten Krebsformenbei Frauen und Männern. Jährlich erkranken 26.000 Frauen und 32.000 Männer in Deutschland neu an Darmkrebs und jedes Jahr sterben rund 25.000 Menschen daran.

Durch Früherkennungsuntersuchungen ließen sich die meisten dieser Todesfälle verhindern: Darmkrebs bildet sich aus Vorstufen, den sogenannten Polypen. Es dauert in der Regel bis zu zehn Jahre bis aus diesen ein Karzinom (Tumor) entsteht. Frühzeitig erkannt, besteht eine Heilungschance von bis zu 95 Prozent.

Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Männer haben aus diesem Grund ab dem 50. und Frauen ab dem 55. Lebensjahr im Rahmen der gesetzlichen Vorsorge einen Anspruch auf Untersuchungen wie dem Test auf „verstecktes Blut“ im Stuhl oder einer Koloskopie zur Früherkennung von Darmkrebs. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. 

Seit Einführung dieser Untersuchungen im Jahr 2002 haben bereits rund 7,4 Millionen Menschen an einer Vorsorgekoloskopie teilgenommen. Dadurch konnten bis heute ca. 139.000 Todesfälle und 290.000 Neuerkrankungen verhindert werden (Quelle: Felix Burda Stiftung), und die Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen und Sterbefälle von Darmkrebs sank in den letzten zehn Jahren um 20 Prozent. 

Trotz dieser nachweislich positiven Effekte der Darmkrebsfrüherkennung gehen lediglich einer von vier Anspruchsberechtigten (Frauen und Männer gleichermaßen) zu einer Vorsorgekoloskopie. Nicht selten sind es diffuse Ängste, Tabus oder Scham, die dazu führen, dass diese gesundheits- und lebensbewahrende Untersuchung nicht von allen Berechtigten in Anspruch genommen wird. Dabei ist die Koloskopie eine schonende Untersuchungsmethode, die meist ambulant und unter Sedierung durchgeführt wird und eine hohe Verlässlichkeit bietet. 

Zu einem deutlichen Rückgang der Untersuchungen im Bereich der Krebsvorsorge trug die Corona-Pandemie bei. Ein Grund mag die kaum begründbare Angst gewesen sein, sich beim Arztbesuch mit dem Corona-Virus zu infizieren. Bei den Koloskopien verzeichnete sich vor allem während der ersten Corona-Welle (Mitte März bis Ende Mai 2020) ein deutliches Minus. Die Zahlen variieren dabei wöchentlich zwischen 10 und 40 Prozent Rückgang, verglichen mit 2019 Vorjahreszeitraum (Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland). Im dritten Quartal normalisierte sich die Zahl der fachärztlichen Besuchewieder. Inwieweit die zweite Welle zu einem erneuten Rückgang führt, kann derzeit noch nicht genau gesagt werden, da aussagekräftige Zahlen noch nicht vorliegen.